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Salvisberg und Riederer – kein Exploit in Rio, aber sehr solide

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Von der Anstrengung gezeichnet - Sven Riederer und Andrea Salvisberg nach dem Finish in Rio. ©/Photo by KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Von der Anstrengung gezeichnet – Sven Riederer und Andrea Salvisberg nach dem Finish in Rio. ©/Photo by KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

 

Von Jörg Greb, Rio

 

Die erste Triathlon-Entscheidung dieser Spiele war edas rwartete Spektakel mit dem Beach-Start an der Copacabana, dem Sprint ins Wasser, den 1,5 km im ruhigen Meer, den acht Velorunden mit den zwei giftigen Steigungen und den abschliessenden vier Laufrunden. Und mit Andrea Salvisberg schrieb ein Schweizer die Renngeschichte mit. An achter Position stieg der 27-jährige Berner in direktem Kontakt mit den Allerbesten aus dem Wasser. Und er fand Unterschlupf in der zehnköpfigen Spitzengruppe. Diese setzte dank dem Tempodiktat der beiden Brownlee-Brüder auf dem Velo sogleich zu einer eindrücklichen Tempofahrt an. Aus den 30 Sekunden Vorsprung nach dem Wechsel wurde gut eine Minute Vorsprung nach einer Runde. Und weil der Vorsprung in den folgenden sieben Velorunden nicht schmolz, sondern sich bei 1:15 Minuten einpendelte, war die Vorentscheidung gefallen: Der Olympiasieger würde aus dieser Spitzengruppe kommen.

 

Salvisbergs Erfolgsstrategie
Sich auf Gold- oder Medaillenkurs kämpfen konnte Andrea Salvisberg nicht – auch wenn er als Fünfter vom Rad gestiegen war. Schon beim Wechsel verlor er vier Positionen. „Ich wollte nicht hetzen, sondern das Laufen betont ruhig angehen“, erklärte er später. Diese Strategie machte sich schliesslich bezahlt, auch wenn er in der Endabrechnung sieben weitere Ränge einbüsste und bekannte starke Läufer von der zweiten Gruppe wie Richard Murray (RSA/4.) oder Mario Mola (ESP/8.) an sich vorbeiziehen lassen musste. „Ich bin mehr als zufrieden“, sagte der diesjährige EM-Dritte den auch, „ich konnte in allen drei Disziplinen mein Leistungsvermögen abrufen.“ Besonders schwierig empfunden hatte er dies auf der Laufstrecke: „In der vierten und letzten 2,5-km-Runde ging mir schier der Schnauf aus.“

 

Riederers Schlusspunkt

Und ähnlich beurteilte auch Routinier Sven Riederer seinen 19. Platz, nur 19 Sekunden hinter Salvisberg: „Das war ein brutal hartes Rennen, ich war eigentlich bereits nach dem Schwimmen geschlagen, kämpfte mich aber auf einen Rang, der mich mächtig zufrieden stellt.“ Gesagt ist damit auch, dass der 35-Jährige das Resultat bei seinen vierten Olympischen Spielen nach den beiden Topergebnissen, dem 3. Platz 2004 und dem 8. vor vier Jahren, nicht in dieselbe Kategorie stellt, wie den 23. Rang 2008 in Peking, der für ihn eine grosse Enttäuschung darstellte. Er sagte: „Nochmals konnte ich zeigen, dass ich mit den Besten mithalten kann.“ Nach enttäuschenden Ergebnissen Anfang Saison fand er die Form erst in den letzten Wochen wieder. Als Abschied vom Olympischen Triathlon hat er dieses Rennen genommen. Sein Fokus richtet sich zukünftig auf die Ironman 70.3 und die Ironman-Distanz.

 

Mit seinem Sieg ist Alistair Brownlee eine Premiere im Olympischen Triathlon geglückt: zwei Mal Olympiagold. Und das in einem wiederum speziellen Rennen: „2012 waren es die Heimspiele, nun das Duelle mit dem Bruder.“ Erst auf der dritten von vier Laufrunde löste er sich vom zweieinhalb Jahre jüngeren Jonathan, der nach Bronze in London nun Silber eroberte. Trotz sportlichem Zweikampf enthielt dieses Finale auch viel Emotionales. Das zeigte sich im Ziel als sich beide am Boden liegend in die Arme nahmen.


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