Gleichzeitig für Aufmerksamkeit sorgen seit dieser Saison die Geschwister Weber. Startet Jasmin Weber (19) im zweiten und letzten Jahr in der Kategorie U20 (Junioren), gehört die drei Jahre jüngere Schwester Anja dem ersten Jahr der Kategorie U18 an. Weber & Weber dominierten den Wettkampf beim neuen Rennen der National League in Sion von Beginn bis zum Zieleinlauf. Stieg Anja dort fünf Sekunden vor der grossen Schwester aus dem See, konnte sich Jasmin auf den beiden Laufrunden absetzen. Beide für die TG Hütten startenden Athletinnen gewannen ihre Altersklassen.
Nur zwei Wochen später wurden die beiden an der Junioren EM in Kitzbühel auf derselben Rangliste klassiert. Im internen „Duell“ bestimmte wiederum zunächst Anja das Schwimmen und rangierte sich beim ersten EM Auftritt als Gesamt 18., Jasmin kam als 10. zuvor ins Ziel. Als Duell gegeneinander empfinden die zwei Athletinnen die gemeinsamen Starts aber nicht. „Wir sind eher als Schwestern dabei und haben es sehr gut miteinander“, betont die jüngere Anja. „Es ist cool, dass wir jetzt gleichzeitig starten und uns gegenseitig pushen können“, sagt Jasmin, die ein Teil der Trainings gemeinsam mit der Schwester absolviert.
Der Einstieg in den Triathlonsport hatte Jasmin Weber nach 2009 gefunden, nach dem sie mit dem Mountainbike am Uster Triathlon gestartet war. Bei der TG Hütten wurde sie mehr und mehr von der Schwimmernin zur Triathletin ausgebildet. Zum Schwimmen im SC Uster war Jasmin mit neun Jahren gestossen, nachdem sie bei der SLRG die Bewegung im Wasser erlernt hatte. „Die Abwechslung beim Triathlon macht mir Spass, es ist vielseitiger als immer im Hallenbad zu trainieren“. Nach zwei Jahren an der Sport Sek in Uster besucht Jasmin Weber nun im vierten von fünf Jahren das Sportgymnasium Rämibühl in Zürich. „Hier ist es einfacher für Wettkämpfe und Trainingslager freizubekommen“. Trotz der verlängerten Ausbildung sei es für sie der richtige Weg. Nach dem Abschluss der Matura im 2018 liebäugelt die dann 20-Jährige mit einem Studium und einer Trainingsgruppe im europäischen Ausland.
Ein Schulwechsel steht für Anja Weber dagegen bereits nach den nächsten Sommerferien an. Im Anschluss die Zeit an der Sport Sek in Uster beginnt sie dann eine KV-Ausbildung an der United School of Sports in Zürich. „Ich kann mir nichts Anderes vorstellen“, meint Anja Weber. „Meine Mitschüler ticken gleich wie ich und wollen etwas im Sport erreichen“. Die jüngere der beiden Schwester zog es nach einem Start am Ironkids in Rapperswil ebenfalls vom Schwimmen via TG Hütten vermehrt in den Triathlonsport. Allerdings ist die nun 16-Jährige im Herbst und Winter auch mit den Roll- und Langlaufski am Bachtel im Zürcher Oberland anzutreffen. Im Triathlon habe sie durch das nach dem Winter gesteigerte Lauftraining Fortschritte gemacht. „Kitzbühel war mit dem Start im grossen Feld der Juniorinnen eine gute Erfahrung. Im Team musste ich kämpfen, was sonst beim Schwimmen nicht der Fall ist“. Auch in Uri möchte Anja Weber möglichst vorne dabei sein, kann aber die Konkurrentinnen aus der Elite und U20 Kategorie nicht genau einschätzen. Ihr Saisonhöhepunkt folgt mit der Teilnahme am Youth European Championship Festival in Litauen Mitte Juli schon bald. Für 2018 hofft sie auf die Qualifikation für die Youth Olympic Games in Argentinien.
Für Jasmin Weber ist mit der EM-Teilnahme in Österreich der erste Saisonhöhepunkt bereits Geschichte. „Die zweite Saisonhälfte ist ausgerichtet auf die WM in Rotterdam. Ich freue mich auf Uri, die Rennen in der Schweiz sind für mich aber eher Trainingswettkämpfe“. Vor dem Saisonfinale in den Niederlanden Mitte September ist für sie noch die Teilnahme an ein bis zwei Rennen in der deutschen Bundesliga, am Junioren Europacup in Lausanne sowie an einem Elite Europacup (Sprint) in Belgien geplant. „2017 ist für mich das letzte Jahr bei den Junioren, da habe ich die meisten Chancen“. Anschliessend strebe sie an, sich in der U23 Kategorie zu etablieren und dann in der Elite den Anschluss an die europäische Spitze zu schaffen. „Mein Ziel ist es, an den Rennen der World Triathlon Series zu starten, die Olympischen Spiele sind mein Traum. Für 2020 ist es aber wohl noch zu früh“, meint Jasmin Weber.