Auf der schönsten, bekanntesten, aber auch härtesten Duathlon-Strecke der Welt (10 km Laufen, 150 km Radfahren, 30 km Laufen) gibt es am 3. September 2017 kleinere Änderungen. Wegen des Juli-Unwetters sind ein paar Streckenabschnitte nicht begehbar. So wird der zweite Lauf nicht in zwei Runden à 15 km, sondern über vier Runden à 7.5 km geführt.
Bei den Frauen dürfte sich Emma Pooley den vierten WM-Titel in Folge holen. Auf ihr Ziel in Zofingen angesprochen, gibt sich die im Kanton Zürich wohnhafte Britin gewohnt verschlossen: «Sieg». Egal wo sie diesen Sommer antrat, Pooley gewann fast alles, so auch die ETU Powerman Middle Distance Duathlon European Championships im deutschen St. Wendel. Ebenfalls einen Podestplatz schnappen will sich Miriam van Reijen. Im letzten Jahr war die Holländerin bei ihrem Debüt in Zofingen Fünfte und nun will sie die abschliessenden 30 Laufkilometer unter 2 Stunden laufen. Das wären elf Minuten schneller als letztes Jahr, wo sie Pooley bereits um fast vier Minuten schlug. Platz 3 könnte die Deutsche Katrin Esefeld in Anspruch nehmen
Nicht in den Kampf um die Podestplätze eingreifen kann die letztjährige Vize-Weltmeisterin und diesjährige Gigathlon-Siegerin Nina Brenn, die vor einer Woche von einem Auto abgeschossen wurde. „Die Rippenquetschung tut bei jeder Anstrengung und Erschütterung höllisch weh“, erklärte Brenn. „Und da mein Fuss auch nicht völlig schmerzfrei ist, macht es für mich keinen Sinn das Rennen zu bestreiten.» So müssten es aus Sicht der Schweizerinnen Nina Zoller, Melanie Maurer oder Martina Krähenbühl in die Bresche springen und ein gutes Resultat liefern.
Bei den Männern ist die Ausgangslage viel offener als bei den Frauen. Eigentlich könnte man von einem Zweikampf zwischen Vorjahressieger Seppe Odeyn (Belgien) und seinem Vorgänger Gaël Le Bellec (Frankreich) ausgehen. Während Odeyn wieder gewinnen will, strebt Le Bellec einen Podestplatz an. Der dänische Vorjahresdritte Søren Bystrup, der anfangs Saison noch verletzt war, will nach vier Bronzemedaillen heuer gewinnen. Der deutsche Vorjahreszweite und Europameister Felix Köhler, der im August in St. Moritz bei Tempo 90 km/h gestürzt war, hofft auf einen erneuten Platz auf dem Podest. Von den Schweizern, die an den Start gehen werden, erwartet Ronnie Schildknecht, neuer Chef Leistungssport von Swiss Duathlon, zumindest einen Top-Ten-Platz. Allen voran gilt dies für Andy Sutz, Marc Widmer, Fabian Zehnder, Rolf Wermelinger und Ueli Bieler.
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung ist der 29. Powerman Zofingen gut unterwegs. Aktuell können rund 5 Prozent mehr Teilnehmende ausgewiesen werden als letztes Jahr, die 1‘500 Teilnehmer-Hürde scheint genommen zu werden. Mit 37 Nationen sind so viele am Start wie noch nie zuvor. Der Wettkampf wird ab 08.00 Uhr live im Videostream inklusive Aufnahmen aus dem Helikopter zu verfolgen sein.
An der Medienkonferenz vom letzten Montag sprach OK-Chef Stefan Ruf von einer ab 2018 anstehenden Kompletterneuerung der Strecken, so sind mehrere Forstwege auf Grund geringem Unterhalt in schlechtem Zustand. Für 2019 werde eine Rückkehr zum Frühlingstermin geprüft, damit auch die Weltbesten Langdistanztriathlon am Start stehen können.