Wild gewinnt Bronze an der Ironman 70.3 WM, Ryf verpasst Chance auf Triple Crown Gewinn

Von Hanspeter Flückiger

Ruedi Wild reiste mit guten Erinnerungen an die Ostküste Australiens, nach Mooloolaba. «Dort machte ich vor fünf Jahren einen meiner besten Weltcup-Wettkämpfe, als ich als Vierter gar Weltmeister XavierGomez (ESP) schlagen konnte», erinnert er sich. So war es für ihn klar: Wenn alles aufgeht, liegt heute, an der IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft etwas drin. Es ging auf, und Wild erreichte als Dritter das Siegerpodest.

Wild: «Mit etwas weniger Gedränge beim Wechsel von der Rad- auf die Laufstrecke, wobei wichtige Sekunden verloren gingen, hätte es vielleicht nach ganz vorne gereicht.» Aber die Sekunden waren weg, und Wild musste den abschliessenden Halbmarathon in den Top-20 in Angriff. Was, wie er nach dem Wettkampf feststellte, auch seine Vorteile hatte: «Ich konnte von Beginn weg alleine meine Pace laufen.» Dabei überholte er Konkurrent und Konkurrent. Beim letzten Aufstieg kurz vor dem Ziel hatte er bis auf einige, wenige Sekunden zum nachmaligen Sieger Tim Read (AUS) und dessen letzten Begleiter Sebastian Kienle (GER) aufgeschlossen. Statt sich auf ein, von Wild erhofftes, taktisches Geplänkel einzulassen – von dem er sich ein definitives Aufschliessen erhoffte – lancierten sie den Schlussspurt. Wild blieb der dritte Platz, mehr als eine Minute vor seinen nächsten Verfolgern.

Den Grund zum Erfolg vermochte Wild schon zu Beginn des Wettkampfs, beim Schwimmen zu legen. Wild: «Ich wusste, auf dieser Radstrecke war es kaum möglich, dort Zeit gut zu machen.» Hinter Josh Amberger (AUS), dem klar schnellsten Schwimmer, welcher als erster in Mooloolaba die Schwimmstrecke in einer Zeit unter 22 Minuten zurücklegte, gehörte Wild der ersten Verfolgergruppe an.

Eine lange Zeit nicht mehr gekannte Situation erlebte Daniela Ryf (SUI, Feldbrunnen): Eine Gegner vor sich zu haben. Zuletzt geschah dies im Herbst 2014, als sie beim IRONMAN Hawaii zweite wurde, bevor sie ihr Palmarès mit 12 Ironman- und Halb-Ironman-Titeln zu schmücken begann. In Mooloolaba lagen gar drei Konkurrentinnen vor ihr. Was auch die Möglichkeit zunichtemachte, nach 2015 zu zweiten Mal die mit einer Million US Dollar dotierte Triple Crown zu erlangen.

Ryf war während dem ganzen Wettkampf vorne dabei. Allerdings lag sie nach den 90 Radkilometern mit einem Rückstand von knapp fünfeinhalb Minuten im achten Zwischenrang. Auf dem Halbmarathon vermochte sie noch etwas Zeit und vier Ränge gut zu machen. Neben anderen passierte sie Caroline Steffen, welche als Vierte auf die Laufstrecke ging und am Ende, Fünfte wurde.

Jan van Berkel als vierter Schweizer PRO-Athlet gab den Wettkampf nach dem Radfahren auf. Von den knapp 50 Teilnehmern der Altersklassen klassierten sich vier in den Top-10.

Mooloolaba (AUS). IRONMAN 70.3  Weltmeisterschaft und Rennen ll der Triple Crown Serie
1.9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21 km Laufen
Männer:
1. Tim Reed (AUS) 3:44:14.
2. Sebastian Kienle (GER) 3:44:16, 0:02 Minuten zurück.
3. Ruedi Wild (SUI, Samstagern, 3star cats wallisellen) 3:44:40, 0:26.
4. Terenzo Bozzone (NZL) 3:45:52, 1:38.
5. Sam Appleton (AUS) 3:46:02, 1:48.
DNF Jan Van Berkel (SUI, Dielsdorf, Impuls Triathlon Club Bülach) nach Radstrecke.

Frauen:
1. Holly Lawrence (GBR) 4:09:12.
2. Melissa Hauschilt (AUS) 4:11:09, 1:57 Minuten zurück.
3. Heather Wurtele (CAN) 4:13:36, 4:24.
4. Daniela Ryf (SUI, Feldbrunnen) 4:14:08, 4:56.
5. Caroline Steffen (SUI) 4:17:15, 8:04.

Top-Ten Klassierungen Altersklassen
Männer:
AK60 2. Alfi Caprez (SUI, Bubikon, SCUMA Triathlon) 4:51:59.
AK70 5. Bruno Christen (SUI, Pfäffikon/Sz, Joggerträff Tri) 6:14:37.

Frauen:
AK30 9. Diana Müller (SUI, Erlinsbach, Tri-Club Aarau) 4:54:52.
AK50 1. Tanja Bühlmann (SUI, Baar, Team Koach) 4:53:41.