Als Erste mit dem Rad in der Wechselzone, als Erste auf der Laufstrecke: am drittletzten Qualifikationswochenende für Tokyo wollte es Julie Derron (tri team zugerland) wissen. Die 24-Jährige bestimmte von Beginn an das Tempo auf der Laufstrecke und schüttelte die Konkurrentinnen ab. Doch dann tauchte von hinten die Marlene Gomez-Islinger auf, sie kam näher und näher. 200, 300 m vor der Ziellinie konnte die Deutsche aufschliessen und an Derron vorbeiziehen.
Die Zürcherin vermochte nicht mehr kontern, sicherte sich aber mit vier Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Derron wies nach den 750 m Schwimmen über 40 Sekunden Rückstand auf, wie die beiden weiteren Schweizerinnen Alissa König (3star cats wallisellen) und Lisa Berger (triathlon Club Solothurn) auch. Während Derron rasch die Führungsgruppe erreichte, fuhren Berger und König in hinteren Gruppen und klassierten sich auf den Rängen 25. bzw. 29. Auf Platz 13 kam die in Glattbrugg lebende Tschechin Petra Kurikowa (Impuls Triathlon Club Bülach). «Ich wusste, dass von hinten Konkurrentinnen kommen würden, daher lief ich sehr schnell an», sagte Julie Derron im Interview mit World Triathlon. 2018 hatte Julie Derron den Weltcup in Weihai (CHN) gewonnen.
Am Nachmittag stand Adrien Briffod (Atlet) seiner Landsfrau nicht nach. Im etwas stärker besetzten Feld der Männer lief der Romand wie zunächst auch Florin Salvisberg (Team Koach) nach dem zweiten Wechsel in der Spitzengruppe. Dann übernahm Briffod die Führung, gefolgt vom Jonathan Brownlee. Bald darauf setzte sich der Brite an die Spitze und sicherte sich den Sieg, Adrien Briffod wurde vier Sekunden dahinter Zweiter, auf Rang drei lief Mario Mola (ESP). Die drei Schweizer waren mit 15 bis 20 Sekunden Rückstand aus dem Mittelmeer gekommen und fuhren in der ersten Gruppe, die nach einem Zusammenschluss auf rund 40 Athleten anwuchs. Florin Salvisberg klassierte sich als Neunter in den Top 10, Sylvain Fridelance (TRYverdon) wurde 15.
Das Sardinien ein gutes Pflaster für ihn ist, hatte Briffod mit dem Weltcup-Sieg 2017 in Cagliari gezeigt. «Heute war es ein guter Wettkampf für mich, ich versuchte, an der Spitze zu bleiben, aber Jonathan war heute schneller», so Briffod im Interview mit World Triathlon. «Ich war nach dem Schwimmstart top positioniert an den Beinen von Richard Varga»,, berichtete Florin Salvisberg. «Nach 50 m hat mir ein Athlet den Neoprenanzug aufgemacht und ich bin den Rest mit offenem Anzug und viel Wasser geschwommen. Das Radfahren war mega hart, beim Laufen hat mir bei der zweiten Runde die Kraft gefehlt.»
Die Selektion für Tokyo werden nach Abschluss der Qualifikation Mitte Juni von Swiss Olympic auf Vorschlag von Swiss Triathlon vorgenommen. Bis dahin folgen noch die WM-Serie in Leeds und der Weltcup in Huatulco (MEX).
Cannigione, Arzachena (ITA). Weltcup.
750 m Schwimmen, 19.3 km Radfahren, 5 km Laufen.
Männer:
1. Jonathan Brownlee (GBR) 54:48.
2. Adrien Briffod (SUI, Vevey/Atlet) 0:04.
3. Mario Mola (ESP) 0:11.
9. Florin Salvisberg (SUI, Zürich/Team Koach) 0:42.
15. Sylvain Fridelance (SUI, St.-Barthélemy/TRYverdon) 1:03.
Frauen:
1. Marlene Gomez-Islinger (Ger) 1:00:51.
2. Julie Derron (SUI, Zürich/tri team zugerland) 0:04.
3. Verena Steinhauser (ITA) 0:19.
13. Petra Kurikowa (CZE/Glattbrugg) 1:47.
25. Lisa Berger (SUI, Grosshöchstetten/Triathlon Club Solothurn) 3:05.
29. Alissa König (SUI, Dietlikon/3star cats wallisellen) 3:27.