Einmal mehr hatte Nicola Spirig am Dienstag Medienvertreter ins Zürcher Hotel Atlantis by Giardino zum Pressegespräch geladen. Etwas mehr als drei Monate sind vergangen, seit Nicola Spirig Töchterchen Malea gesund und munter auf die Welt gebracht hat.
Die Geburt sei komplikationslos gewesen, sie habe schnell wieder in ein lockeres Training einsteigen können. Den Sommer verbrachte sie seit Ende Juni, abgesehen von diversen Verpflichtungen, überwiegend in ihrer Trainingsbasis Davos. Da seit vergangener Woche Sohn Yannis in Bachenbülach in den Kindergarten geht, wird sich der Schwerpunkt des Aufenthalts mehr in den heimischen Bereich verschieben.
Inzwischen trainiere sie dreimal am Tag, wenn auch kürzer als normal, berichtete Nicola Spirig der kleinen, aber treuen Schar von Journalisten. „Für die Umstände fühle ich mich recht in Form, ich bin weiter als nach der Geburt von Yannis“. Dennoch sei das Gefühl bei ihrem ersten Wettkampf, 11 Wochen nach der Geburt von Malea gewann Spirig den Duathlon in St. Moritz, ‚mässig’ gewesen.
Am 19. August schickte sie Trainer Brett Sutton für einen 800 m Bahnlauf an ein C-Meeting nach Tübbach. Dort erfüllte Spirig das Ziel: die Verbesserung der PB um 1 Sekunde auf 2:18 Minuten. War danach angedacht, dass die 35-Jährige am kommenden Sonntag das Weltcuprennen im tschechischen Karlsbad bestreitet, wurde dieser Plan jedoch wieder fallengelassen. Stattdessen startet die Olympiasieger von London 2012 über die Standarddistanz in Locarno. Dann brachte Trainer Sutton die Idee der Teilnahme am Grand Final der WTS-Serie vom 16. September auf den Tisch. „Ich bin auf der Startliste“, verkündete Nicola Spirig. „Ich bin motiviert, habe noch 18 Tage, um das Beste herauszuholen, werde aber womöglich nicht den Rang erreichen, den ich mir vorstelle.“ Aber sie sehe ihren Stand, dies sei ein wichtiger Schlüssel für das Wintertraining.
Nach einigen Trainingstagen auf Lanzarote folgt dann am 23. und 24. September die Teilnahme an der zweiten Auflage der Super League Triathlon. Auf Jersey ist dann auch, wie bereits im März, Andrea Salvisberg dabei. „Dies sind extrem harte Wettkämpfe“ so Spirig. Sie habe aber zu wenig Zeit, um vor dieser weiteren Standortbestimmung in Top-Form zu kommen.
Angesprochen auf ihre langfristigen Ziele bestätigte Nicola Spirig, dass die Planung auf eine fünfte Teilnahme an Olympischen Spielen in Tokyo 2020 ausgerichtet ist. „Die Bedingung einer Medaillenchance bleibt bestehen“. Eine zweite Chance bietet sich dabei durch die Einführung der Mixed Team Relay. „Dies ist sehr spannend, es ist eine Ehre, ein zweites Mal für sein Land starten zu können. Nicht in Frage kommen bis dahin Starts über die Langdistanz, dafür aber über die Mitteldistanz. „Brett schaut, dass ich immer Herausforderungen habe“, so Spirig, für die davon in den nächsten Wochen ja bereits wieder einige anstehen.